Im Rahmen mehrerer Veranstaltungen des Bund für Umwwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz zu Klimaschutz und Energiewende konnten sich etwa 30 interessierte Besucher am vergangenen Freitag über die vorbildlichen Aktivitäten der Firma Klar in Dernbach informieren. Sie hat fast alle Dachflächen ihrer Produktionshallen mit Fotovoltaik belegt. Der so erzeugte Strom reicht im Großteil des Jahres nicht nur zur kompletten Energieversorgung, in den Sommermonaten wird auch Überschussstrom zur Erzeugung von Wasserstoff genutzt. Dieser wird in einem großen Tank gespeichert und dient zur Rückverstromung über eine Brennstoffzelle im Winter. Weiterhin besteht eine Speichermöglichkeit für den erneuerbaren Strom über große Batterien und eine intelligente Steuerung. So können Stromerzeugung und Stromverbrauch aufeinander abgestimmt werden.
Dass ein solches Verfahren nicht nur ökologisch vorbildlich ist, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringt, belegte Wolfgang Klar, technischer Berater seines Bruders Diethelm, an Hand beeindruckender Zahlen. Interessant für die Besucher waren auch die Aussagen des technischen Ausrüsters der Firma Klar, der Firma Mossau Energy. Sie bietet ihre Technik, bestehend aus Elektrolyse, Wasserstoffspeicher und Brennstoffzelle in verschiedenen Größenordnungen an. Wenn sich mehrere Hauseigentümer zusammenschließen, könnten sie mit der eigentlich für Gewerbebetriebe gedachten Technik eine eigene wirtschaftliche Stromversorgung aufbauen. Für viele Gewerbebetriebe mit großen Hallendächern dürfte die Energieversorgung der Firma Klar interessant sein und sie wünscht sich viele Nachahmer. Das wünschte auch Michael Carl als stellvertretender BUND-Landesvorsitzender. Es wurde gezeigt, dass der immer wieder erhobene Vorwurf, dass erneuerbare Energien nicht speicherbar sind, falsch ist. Im BUND ist man daher sicher, dass die Energiewende über mehr Effizienz und Einsparung, sowie regenerative Energien wie Wind- und Sonnenstrom, gelingen kann.
Beeindruckend im Energiekonzept der Firma war auch der Fuhrpark, bestehend aus mehreren Elektroutos. Angesprochen auf die angeblich geringe Reichweite und die wenigen Stromtankstellen wurde auf viele neue Entwicklungen auf diesem Gebiet verwiesen. Die Firmenvertreter geben jedenfalls der Elektromobilität eine gute Zukunft. Darauf hofft auch der BUND für den Klimaschutz. Zusammengefasst blieb für die Besucher die Feststellung: Die Technik für eine nachhaltige Stromversorgung ist da und sie ist wirtschaftlich, es fehlen aber leider noch viele Akteure.
Der BUND wird im Laufe des Jahres weitere interessante Veranstaltungen zur Energiewende durchführen. Als nächste steht ein Besuch bei dem Windradhersteller Schütz in Selters an.